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Christoph Wonneberger: "Pfarrer ohne Worte"
Der lutherische Pfarrer koordinierte von 1986 bis Ende Oktober 1989 die immer montags stattfindenden "Friedensgebete" in der Leipziger Nikolaikirche. Und das gegen den Widerstand des SED-Staates und gegen Linientreue der eigenen Kirche. Nach den Montagsgebeten hielt er regelmäßig über ein sogenanntes "Demo-Telefon" die westlichen Journalist*innen über die Ereignisse in Leipzig am Laufenden.
So schuf er eine Möglichkeit, dass eine breite Öffentlichkeit im Westen von den Verhaftungen in Leipzig, den stets wachsenden Menschenansammlungen bis hin zu den Demonstrationen erfahren konnte. Aus den Friedensgebeten entwickelten sich die Montagsdemonstrationen und schließlich die friedliche Revolution im Herbst 1989. Ein schwerer Hirninfarkt machte Wonneberger am 30. Oktober 1989 zum "Pfarrer ohne Worte".