Gewerkschafts-Chef Bsirske: Sozialberufe müssen aufgewertet werden

Integrative Kindertagesstätte "Kinderland"

Foto: dpa/Waltraud Grubitzsch

Gewerkschafts-Chef Bsirske: Sozialberufe müssen aufgewertet werden
Der Vorsitzende der Gewerkschaft ver.di, Frank Bsirske, hat eine Aufwertung der sozialen Berufe gefordert.

"Erzieherinnen und Erzieher sind Facharbeiter und müssen auch so bezahlt werden", sagte er der in Oldenburg erscheinenden "Nordwest-Zeitung" (Donnerstagsausgabe).  "Wir brauchen richtig gute Leute in unseren Kitas. Gute Arbeit, gutes Geld - das gehört untrennbar zusammen."

Mehr zu Erzieher
Blick in eine Kita mit Erzieherin und Kindern
Wer einen Kita-Platz für sein Kind sucht, hat zwar einen Rechtsanspruch darauf, damit ist die Betreuung für den Nachwuchs jedoch längst nicht gesichert. Der aktuelle Kita-Bericht des Familienministeriums spricht für sich.
Erzieherin mit Kindegartenkindern am Laptop
Das deutsche Bildungssystem bereitet Kinder nicht gut auf die Zukunft vor, sagt der Pädagoge Wassilios Fthenakis. Er plädiert für einen einheitlichen Bildungsplan und digitales Lernen schon in der Kita.

In den kommenden Wochen könnte es in den kommunalen Kindertagesstätten zu unbefristeten Streiks kommen. "Wir haben keine andere Wahl", sagte der Gewerkschafter. Die Arbeitgeber verneinten, dass es Handlungsbedarf zur Aufwertung der Sozial- und Erziehungsberufe gebe. "Das wird nicht durchzuhalten sein." Er rechne mit langen und harten Auseinandersetzungen.

Gemessen an den Anforderungen seien viele Erzieherinnen und Erzieher deutlich unterbezahlt, betonte Bsirske. "Das geht zulasten eines Berufes, der für die Entwicklung unserer Kinder immer wichtiger geworden ist." Die Kindertagesstätten seien Bildungseinrichtungen, in denen anspruchsvolle Arbeit geleistet werde.