Diakonie Katastrophenhilfe kritisiert EU-Abkommen mit der Türkei

Diakonie Katastrophenhilfe kritisiert EU-Abkommen mit der Türkei
Die Diakonie Katastrophenhilfe hat das EU-Flüchtlingsabkommen mit der Türkei als mangelhaft bezeichnet. Die Vereinbarung betreffe nur neuankommende Asylsuchende in Griechenland, sagte Präsidentin Cornelia Füllkrug-Weitzel dem NDR am Montag.

Füllkrug-Weitzel wies darauf hin, dass die Vereinbarung nur neuankommende Asylsuchende in Griechenland betreffe. Das Schicksal der Migranten, die bereits in dem Land festsäßen, sei weiter ungeklärt. "Dort sind ungefähr 48.000 Menschen, die es einfach nicht fassen können, dass es in dieser ganzen Verhandlung kein einziges Wort zu deren Verbleib gab."

EU will nur 70.000 Menschen aus der Türkei holen

Die Chefin der evangelischen Hilfsorganisation kritisierte zudem, dass die EU zunächst nur etwa 70.000 syrische Flüchtlinge aus der Türkei holen wolle. Derzeit harrten dort immerhin 2,7 Millionen Asylsuchende in Lagern aus. Und nach wie vor kämen viele Migranten auf den griechischen Inseln an - allein am vergangenen Wochenende schätzungsweise 800 Menschen.

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