Foto: dpa/Thomas Frey
Flüchtlingsmädchen
Fast 6.000 Flüchtlingskinder in Deutschland verschwunden
Im vergangenen Jahr sind in Deutschland einem Zeitungsbericht zufolge 5.835 minderjährige Flüchtlinge verschwunden.
555 von ihnen seien jünger als 14 Jahre, berichteten die Zeitungen der Funke Mediengruppe (Montagsausgaben) unter Berufung auf eine Antwort des Bundesinnenministeriums auf eine Parlamentsanfrage. 2.171 als vermisst gemeldete junge Flüchtlinge seien wieder aufgetaucht.
Gründe für das Verschwinden könne das Bundesinnenministerium nicht nennen, berichten die Funke-Zeitungen. "Die vermissten unbegleiteten minderjährigen Flüchtlinge kommen überwiegend aus Afghanistan, Syrien, Eritrea, Marokko und Algerien", heiße es in der Antwort weiter.
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In der Studie "Das ist nicht das Leben" berichten Kinder und Jugendliche aus Flüchtlingsheimen in ihren eigenen Worten, Bildern und Fotos über ihre Lebensrealität. So entstand ein anrührendes Zeugnis aus ihrer Gedankenwelt.
Arash T. Riahi gelingt es, geflüchteten Kindern eine Stimme zu geben, um für ihre Not zu sensibilisieren. Er erzählt die Geschichte von Oskar und Lilli ganz aus Sicht der Geschwister, ohne dabei in einen anklagenden Ton zu verfallen.
Die Grünen-Politikerin Luise Amtsberg warnte davor, dass verschwundene Flüchtlingskinder Opfer von Menschenhändlern werden könnten. Es bereite ihr Sorgen, dass die Bundesregierung "die Gefahren durch Zwangsprostitution und Ausbeutung nicht ernsthaft in Betracht zieht", erklärte sie. "Dass 5.835 unbegleitete Jugendliche und Kinder, die im vergangenen Jahr verschwunden sind, die Bundesregierung nicht in Alarmbereitschaft versetzen, ist traurig."