Die 51-Jährige wird angeklagt, weil sie zwischen 1989 und 1991 in der Miliz ihres Mannes, der National Patriotic Front, an der Folter von mehreren Personen beteiligt gewesen sein soll. Charles Taylor wurde nach dem Ende des Bürgerkriegs 1997 Präsident von Liberia.
1999 brach ein zweiter Bürgerkrieg aus, der 2003 endete. Charles Taylor floh ins Exil und wurde 2012 wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Kriegsverbrechen von einem Sondertribunal der Vereinten Nationen in Den Haag zu 50 Jahren Haft verurteilt. Die Anklage umfasste damals seine Beteiligung am Bürgerkrieg im Nachbarland Sierra Leone. Er sitzt derzeit seine Strafe in einem Gefängnis in Großbritannien ab. Agnes Reeves Taylor lebte bis zu ihrer Festnahme in London.
Menschenrechtler begrüßten das Handeln der britischen Polizei. "Die National Patriotic Front ist für brutalste Verbrechen an Zivilisten bekannt, aber niemand wurde je dafür belangt", sagte Elise Keppler von Human Rights Watch. Die Festnahme sei ein wichtiger Schritt in der Aufarbeitung des Bürgerkriegs.